Hallo Team GOFAST
Als ich mich im letzten Jahr für mein Model 3 entschieden habe, spielte das Preisargument eine wichtige Rolle. Ich war bereit, beim Kauf etwas mehr zu bezahlen als für ein vergleichbares Modell mit Verbrennungsmotor, weil E-Autos bezüglich Wartungs- und Energiekosten nun mal im Vergleich unschlagbar sind. Damals war mir allerdings nicht klar, dass die Energiekosten stark variieren, je nachdem ob ich zu Hause lade oder unterwegs, wie z.B. bei einer GOFAST Schnellladestation. Es ist mir aufgefallen, dass sich im Besonderen die Schweizer Anbieter von Ladelösungen zu einer Höchstpreis-Politik verleiten lassen. GOFAST bildet da offenbar auch keine Ausnahme. Dabei müssten die Tarife der Energieerzeuger für Grosskunden doch eigentlich günstigere Preise zulassen. Dürfen wir demnächst eine signifikante Preisreduktion erwarten?
Danke für euer Feedback und freundliche Grüsse
Livia
Vielen Dank für deine Anfrage. In der Tat ist es so, dass bei einer Berechnung der Kosten über die gesamte Lebenszeit eines Fahrzeugs (Total Cost of Ownership) Elektroautos im Vergleich mit Verbrennern besser abschneiden, auch wenn sie in der Anschaffung noch etwas teurer sind.
Zu Hause bezahlst du für den Strom einen Preis von 20 - 25 Rappen pro Kilowattstunde. Der Preis variiert zudem je nach Tageszeit und kann nachts niedriger sein als tagsüber. Bei einer Schnellladung für dein E-Auto berechnen wir bei GOFAST in der Regel einen Preis zwischen 45 und 49 Rappen pro Kilowattstunde. Die Preise sind übrigens immer auf unserer Standortkarte oder der App deines Ladenetzbetreibers ersichtlich. Manche E-Autofahrende finden das teuer, weil sie z.B. innerhalb des Ökosystems ihrer Automarke oder auf dem Parkplatz eines Supermarktes manchmal sogar kostenlos Strom beziehen können. Warum das keine Höchstpreispolitik sondern eigentlich ziemlich ok ist, erklären wir dir gerne im folgenden Abschnitt.
Es mag auf den ersten Eindruck nicht so aussehen, aber eine funktionierende Schnellladestation mit Leistungen von teilweise über 300 Kilowatt kostet eine Menge Geld. Neben Kosten für Ladetechnologie und Bau fallen Anschlusskosten für die hohe Leistung an. Zudem müssen laufend Mieten für die Nutzung der gut gelegenen Parkflächen bezahlt werden. Damit Bezahlung und Rechnungsstellung funktionieren, braucht es die Einbindung in ein Abrechnungssystem. Und natürlich müssen die Anlagen auch regelmässig gewartet und erneuert werden.
Es ist eben gerade nicht so, dass wir als Chargepoint Operator (CPO) Strom zu günstigeren Konditionen einkaufen können. Ganz im Gegenteil: Oft bezahlen wir mehr für den Strom als unsere Kunden zu Hause. Aufgrund der hohen Anschlussleistung (teilweise über 300 Kilowatt pro Ladesäule) verrechnet uns der Energieversorger neben dem Preis pro Kilowattstunde nämlich zusätzlich einen sogenannten Leistungspreis, der im Fall von Schnellladestationen mehrere Tausend Franken im Monat betragen kann. Zudem können wir den Strom in den meisten Fällen noch nicht zu Grosskundenkonditionen beziehen. Jeder einzelne Standort muss sich zuerst für den liberalisierten Markt qualifizieren (100MWh/Jahr), bevor wir frei einkaufen können.
Du siehst also: da kommt einiges zusammen. Damit das Ganze auch irgendwann rentabel wird, müssen wir unseren Kunden etwas höhere Kilowattpreise verrechnen.
Elektrische Grüsse
Adrian
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