David: Ich war eigentlich immer schon ein Fan von neuen Technologien und technischen Revolutionen. Auch die Elektromobilität hat mich schon länger fasziniert. Und als wir dann im Herbst 2020 ein neues Auto brauchten, war für uns klar, dass es ein Elektroauto werden sollte.
Und für welches Modell habt ihr euch entschieden?Weil wir einen Hund haben und zu dem Zeitpunkt auch Familienzuwachs erwarteten, habe ich etwas im SUV Bereich mit ansprechender Leistung gesucht. Die Wahl fiel dann relativ schnell auf den Audi e-tron 50. Damals gab es in dem Segment ohnehin noch nicht so viel Auswahl. Ein Argument war aber auch die recht konstant hohe Ladeleistung des e-tron um die 125 Kilowatt. Weil wir zu Hause keine Wallbox hatten, brauchte ich ein Auto, das an öffentlichen Schnellladestationen schnell laden kann. |
Wir wohnen in einem Mietgebäude mitten in der Stadt Zürich mit fünf Garagenplätzen im Untergeschoss. Unser Vorschlag, auf eigene Kosten eine Wallbox zu installieren wurde vom Eigentümer abgelehnt, weil dieser eine Gesamtlösung für alle Mieter anstrebt und in der Schaffung von Lademöglichkeiten derzeit auch keine Wertsteigerung sieht. Die höheren Investitionen machen für den Eigentümer erst dann Sinn, wenn auch andere Mieter an einer Ladelösung interessiert sind. Und das ist bislang nicht der Fall.
Für viele Personen ist das Fehlen einer Heimladestation einer der Hauptgründe gegen ein Elektroauto. Ich habe mir vor dem Kauf natürlich gut überlegt, ob das funktionieren könnte und bin zum Schluss gekommen, dass mein Mobilitätsverhalten und die verfügbare öffentliche Ladeinfrastruktur kompatibel sein könnten. Meine Neugierde an der E-Mobilität und etwas Experimentierfreude waren aber sicher hilfreich.
Als Fotograf bin ich beruflich viel mit dem Auto unterwegs (www.davidbiedert.com). Es kann vorkommen, dass ich an einem Tag nach St. Moritz und am nächsten nach Genf muss. Meistens sind es aber eher kurze Strecken, ausser in den Ferien. Da ist auch mal ein Trip von Zürich nach Südfrankreich möglich. Im Jahr lege ich vielleicht rund 25'000 Kilometer zurück.
Mein Audi e-tron 50 verfügt über eine Reichweite von rund 300 Kilometern. Im Winter sind es rund 250 Kilometer. Damit komme ich schon ziemlich weit. Wenn man elektrisch unterwegs ist, muss man sich aber schon mehr überlegen, wie man von A nach B kommt und dann auch wieder zurück. Das öffentliche Schnellladenetz ist aber mittlerweile schon so gut ausgebaut, dass es kaum noch grössere Abschnitte ohne Schnelllader gibt.
An einem Schnelllader dauert der Ladevorgang jeweils rund 20 Minuten. Darüber hinaus, gibt es auch an vielen Orten öffentlich zugängliche AC Ladesäulen. Wenn ich länger als zwei Stunden an einem Ort bin, lohnt es sich da auch, einzustecken. Es ist aber schon so, dass ich mehr Zeit brauche wegen dem externen Aufladen. Vor allem beim nach Hause kommen muss ich immer schauen, dass ich nicht leer ankomme. Die Ladezeit versuche ich dann aber sinnvoll zu nutzen, zum Beispiel zum Bearbeiten von Bildern oder Versenden von E-Mails. |
Die Stationen suche ich oft über die App von swisscharge.ch. Da sehe ich jeweils auch, ob die Station besetzt ist und kann dementsprechend auswählen. Auch die Audi Navigationsapp funktioniert recht gut für Routenplanung und Ladestopps. Natürlich muss man aber immer auch selber etwas mitdenken.
Grundsätzlich hatte ich eigentlich nie Probleme beim Laden, auch nicht mit defekten Geräten oder so. Einmal bin ich aber tatsächlich fast mit leerem Akku stehen geblieben. Weil beide Ladeplätze der von mir angewählten Schnellladesäule besetzt waren, musste ich mit sehr niedrigem Akkustand eine andere Station anfahren. Das Navi hat mich dann über eine Brücke geführt, die abgesperrt war, worauf ich schlussendlich in irgendeinem Kaff mit einer Haushaltssteckdose laden musste. Da brauchte ich für ein paar Kilometer Reichweite sicher eine halbe Stunde und verbrachte dann am nächsten AC-Lader nochmals zwei Stunden. Bei diesem massiven Zeitverlust hätte ich wohl besser kurz gewartet, bis ein Ladeplatz frei ist.
Ich würde es ohne Zögern wieder so machen, auch wenn man sicher etwas umdenken muss, wenn man zu Hause nicht laden kann. Ich persönlich mache das Planen und Organisieren vor dem Abfahren eigentlich noch gerne. Eine gewisse Bereitschaft, eine Zusatzschlaufe zu machen, muss man aber schon mitbringen. Zudem muss man bedenken, dass beim Auswärtsladen die Ladekosten in der Regel etwas höher als zu Hause und damit vergleichbar mit den fossilen Treibstoffen sind. Trotzdem würde ich nie mehr auf einen Verbrenner wechseln. Und bei der mittlerweile tollen Auswahl an E-Autos und der ständigen technologischen Verbesserung, kommt man früher oder später eh nicht mehr um ein E-Auto rum.
Zur PersonDavid ist seit über 20 Jahren als professioneller Eventfotograf tätig und arbeitet unter anderem für die «Schweizer Illustrierte». Seit 2019 ist er beruflich und privat immer vollelektrisch unterwegs und hat den Umstieg nie bereut. Hin und wieder stellt er auch mal eine GOFAST Ladestation fotografisch in Szene. |
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